Donnerstag, Juli 21, 2011

Neue Gabelbrücke und Lenkopflager

Nachdem ich den ersten Schock mit dem Riss in der Gabelbrücke verdaut hatte, ging es an die Ersatzteilbeschaffung.
Dabei hatte ich wirklich Glück. Bei ebay wurden von diversen Teilehändlern mehrere untere Gabelbrücken für die SS angeboten. Allerdings waren die aufgerufenen Preise teilweise ganz schön happig!
Na ja, aber eine Gabelbrücke wurde klassisch ab 1€ verkauft. Ich machte mein Gebot und erhoffte mir den Zuschlag. Und tatsächlich erhielt ich bei rund 20€ den Zuschlag. Geil, das war schonmal ein echter Schnapper!

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Wenn schon die Gabelbrücke raus muss ist es natürlich sinnvoll auch gleich die Lenkkopflager zu wechseln. Auch hier wurde ich bei ebay fündig und für rund 50€ konnte ich mir einen Satz originale Lenkopflager für die SS sichern.
An einem Samstag ging es dann in die Werkstatt um die defekte Gabelbrücke zu tauschen.
Zunächst mußte natürlich das alte Lager von der über ebay gekauften gebrauchten Gabelbrücke runter. Doch trotz ’sanfter’ Gewalteinwirkung wollten sich Lager und Gabelbrücke partout nicht voneinander trennen!

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Da half nur noch ein stärkeres Werkzeug. Mit Hilfe eines Dremels wurde das Lager sauber aufgetrennt. Dem konnte das Lager dann auch nichts mehr entgegensetzten. Nachdem die Lagerschale runter war, fiel mir dann auf, dass noch eine zusätzliche Passhülse auf das Steuerrohr der Gabelbrücke aufgesetzt war. Offenbar war diese Hülse nötig um den Durchmesser des Steuerrohres und das Lager passend zu bekommen.
Auch die Hülse wurde mit dem Dremel bearbeitet und aufgeschlitzt.
Das neue Originallager passt natürlich direkt auf das Steuerrohr. Um es bei der Montage etwas einfacher zu haben legte ich die Gabelbrücke etwa 1 Std. ins Eiswürfelfach des Werkstattkühlschranks.
Das neue Lager dann kurz mit einem Heißluftfön erhitzen und das heiße Lager schnell auf das Steuerrohr schieben. Nach ein paar Minuten Abkühlung sitzt das neue Lager jetzt bombenfest auf der Gabelbrücke.

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Zum Aussbau der defekten Gabelbrücke muss die SS natürlich vorne aufgebockt werden. Anschließend wird das Vorderrad und die Gabel ausgebaut. Dabei ist es sinnvoll sich die Stellungen der Lenkerstummel und die Höhe der Gabelstandrohre über der Gabelbrücke genau zu markieren. Schließlich soll ja nacher Alles wieder perfekt passen.
Nach dem Ausbau der Gabel können die obere Gabelbrücke und anschließend die untere Gabelbrücke entfernt werden.
Im Anschluss müssen die alten Lagerschalen des Lenkopflagers aus dem Rahmen entfernt werden. Mit einem entsprechenden Werkzeug können die Schalen leicht aus dem Sitzt getrieben werden. Dabei muss darauf geachtet werden, dass man den Lagersitz keinesfalls beschädigt!

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Sind die alten Lagerschalen entfernt können die neuen Lagerschalen montiert werden. Dazu kann entweder ein Spezialwerkzeug verwendet werden, oder es wird eine entsprechend große Nuss auf den äußeren Ring der Lagerschale aufgesetzt. Nun mit ein paar festen Hammerschlägen die Lagerschale in den Sitz treiben. Man kann sehr gut hören, wenn die Lagerschale fest im Lagersitz sitzt.

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Anschließend werden die neuen Lenkkopflager gut eingefettet und die Gabelbrücke kann wieder montiert werden. Natürlich muss das neue Lenkkopflager anschließend noch eingestellt werden.
Dazu zunächst das Lenkkopflager fest anziehen. Anschließend wird die Schraube wieder gelöst. Und zwar so weit, dass die Drehbewegung der Gabelbrücke über den gesamten Lenkeinschlag leichtgängig und gleichmäßig ist. Wenn es in einer Stellung erhöhten Widerstand gibt, stimmt etwas nicht! Dann ist entweder irgend etwas krumm, die Lagersitze sind unrund, oder das Steuerrohr ist verbogen.
Wenn die Gabel und das Vorderrad wieder drin ist sollte man bei freiem Vorderbau nochmal prüfen, ob die Bewegung weiterhin leichtgängig ist.

Mittwoch, Juni 22, 2011

Böser Riss!

Nachdem ich vom Spreewaldring zurück war machte ich mich daran meine 750SS wieder auf Straße umzubauen. Ich habe mir zwischenzeitlich angewöhnt die Diva nach jeder Demontage der Verkleidung gründlich zu putzen.
Bei der Putzaktion entdeckte ich dann auch prompt einen Riss quer durch die Klemmung der unteren Gabelbrücke!

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Ups! Gut, dass ich diesen Riss so frühzeitig bemerkt habe. Hat eben nicht nur optische Gründe seine Diva regelmäßig zu reinigen.
Auf jedem Fall ist an Fahren jetzt erstmal nicht mehr zu denken! Ich versuche jetzt erstmal (günstigen) Ersatz für die untere Gabelbrücke zu bekommen.

Montag, Juni 20, 2011

Twins meet Classic (oder Spreewaldring 2011 die 2′te)

Am 13. und 14.06. 2011 war ich zum 2. mal in diesem Jahr auf den Spreewaldring.
Die Veranstaltung stand unter dem Motto ‘Twins meet Classic’ und der Veranstalter Michael hat es wirklich versucht (und geschafft!!!) diverse Motorräderaller Marken und Altersklassen zusammen zu bringen.

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Von ‘Ariel’ bis ‘Yamaha’ war eine bunte Mischung von Zweizylindern und Klassikern vertreten. Darunter natürlich auch diverse Ducati’s aller Baujahre.

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Einzig moderne Vierventil-Ducati’s hatte der Veranstalter von der Teilnahme ausgeschlossen. Auch diverse Mitglieder des Duc-Forums waren bei dieser Veranstaltung dabei. Schön endlich einmal das Gesicht hinter dem Forennamen kennen zu lernen.

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Eigentlich wollte ich ja bis zu diesem Termin endlich meinen Einzylinderrenner fertig haben. Aber aus diversen Gründen (u.a. akuter Schrauberunlust) mußte auch diesmal wieder meine gute, alte Ducati herhalten.
Nachdem ich am Samstag noch meine Duc wieder mit Rennverkleidung ausgerüstet hatte und das Geraffel ins Auto bzw. auf dem Hänger verstaut hatte ging es Sonntag zunächst nach Luckenwalde, wo ich bei Freunden übernachteten.
Am Montagmorgen ging es dann bei strahlendem Sonnenschein die letzten 50 km über Landstraße zum Spreewaldring. Ich hatte mich vorab bei den normalen Freifahrern angemeldet.
Nach der obligatorischen Fahrerbesprechung ging es dann auch gleich los. Leider hatten wohl diverse Klassikfans in der Anmeldung den Passus mit der db-Begrenzung auf dem Spreewaldring überlesen. Jedenfalls wurden einige Fahrzeuge aus Lautstärkegründen nicht einmal auf die Strecke gelassen! Zumindest 2 Klassik-Fans aus Regensburg packten dann unverrichteter Dinge auch sofort wieder zusammen.
Auch ich wurde gleich im ersten Turn mit schwarzer Flagge herausgewinkt. Satte 91,8 db bei erlaubten 90db! Na ja, diese Überschreitung kann ich ja mit der Gashand beeinflussen. Einfach bei der Messung den Hahn nicht voll aufreißen.
Ich fand sehr schnell meinen Rhythmus und fuhr recht schnell Zeiten im Bereich 1:51 - 1:53. In der Gruppe der normalen Freifahrer gehörte ich mit diesen Zeiten diesmal zu den Schnellsten. Ich wäre bei dieser Veranstaltung wohl auch bei den schnellen Freifahrern gut mitgekommen.

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Leider verteilten dann kurz vor Mittag zwei Maschinen reichlich Öl auf der Strecke. An einem Cagiva-Einzylinderumbau war wohl der Schlauch zum Öltank abgesprungen. Die Fahrerin hat es leider erst gemerkt, als Sie dann auf Ihrem eigen Öl ausgerutscht war. Leider waren auch noch 2 weitere Fahrer betroffen und kamen auf dem Öl zu Sturz.

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Zum Glück ist jedoch keinem der Fahrer etwas Ernstes passiert! Die Strecke mußte jedoch gründlich mit Bindemittel abgestreut werden, so dass insgesamt 2 Turns der normalen Freifahrer ausfielen. Auch danach war es kein wirklich angenehmes Fahren mehr. Irgendwie hab ich bei Ölbindemittel auf der Ideallinie einfach kein Vertrauen zum Grip der Reifen. Dementsprechend eierte ich den Rest des Tages eher um die Strecke.
Am Abend hatte Michael eine Grillparty organisiert. Nur waren plötzlich wesentlich mehr Leute da, die Grillen wollten, als sich zuvor angemeldet hatten! Na Ja, satt sind wir trotzdem geworden. Und nach einem Feierabendbier zog es uns dann auch schon in unser Hotel. Irgendwie schade, da ich schon gerne an der Strecke geblieben wäre um noch etwas Benzin zu quatschen. Aber ich war ganz schön fertig und nach einer schönen warmen Dusche fiel ich dann auch tot ins Bett.
Am nächsten Morgen ging es dann nach dem Frühstück wieder auf die Strecke. Schnell noch tanken und los ging es. Diesmal lief es schon deutlich besser und auch das Bindemittel konnte mich nicht davon abhalten meine Zeiten vom Apriltermin zu bestätigen.

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Leider schaffte es der Cagiva-Einzylinderumbau auch am 2. Tag die Strecke weitgehend einzuölen. Wieder hatte sich der Schlauch zum Öltank gelöst! So etwas ist schon sehr, sehr ärgerlich!
In der Mittagspause entlud sich dann eine Gewitterwolke über dem Spreewaldring, doch zum Glück war die Strecke innerhalb kürzester Zeit wieder komplett abgetrocknet und dich konnte die Nachmittagsturns auf trockener Strecke absolvieren.
Ich hatte mich dazu entschieden den letzten Turn des Tages ausfallen zu lassen, jedoch nahm mir das Wetter diese Entscheidung dann ohnehin ab. Der Himmel wurde immer dunkler und so schaffte ich gerade noch den 5. Turn im trockenen zu Ende zu fahren.
Ich hatte gerade meine Duc wieder auf dem Hänger verstaut, als dann der Himmel seine Schleusen öffnete. Über die Autobahn ging es dann Heim nach Hamburg.

Fazit: ‘Twins meet Classic’ war auf jedem Fall eine schöne Sache. Tolle Motorräder und eine sehr freundliche Atmosphäre unter den Teilnehmern ließen das Eine oder Andere organisatorische Problem leicht verschmerzen. Toll was Michael und sein Team dort auf die Beine gestellt haben.
Ich hoffe, dass es der Michael auch im nächsten Jahr wieder schafft ein solch buntes Feld geiler Motorräder und Typen auf die Piste zu bekommen!

Montag, Mai 23, 2011

Zwischenfazit 1.500 km IgniTech-Zündung

So, nach dem Spreewaldring und der Harztour wird es mal Zeit etwas über die IgniTech-Zündung zu schreiben. Ích bin wirklich abolut begeistert und überzeugt von der Zündung.
Der Spritverbrauch ist tatsächlich um mindestens 0,5 l/100km runtergegangen. Und das bei gesteigertem Fahrspaß dank deutlich besserer Fahrbarkeit!
Auf der Autobahnfahrt in den Harz hat meine Ducati bei konstant 6.000 U/min glatte 5l/100km verbraucht! Damit war ich mit meiner Duc der ‘Sparmeister’. Alle anderen Motorräder haben bei gleicher Geschwindigkeit mehr verbraucht. Und das trotz der wesentlich moderneren Motormanagements (Einspritzanlagen) der anderen Motorräder. Soviel also zum Thema ‘Vorsprung durch Technik’!

Fazit:
Geil! Geil! Geil!
Absolut empfehlenswert die IgniTech-Zündung. Wer noch keine an seiner ‘alten’ Ducati hat, sollte sich unbedingt eine gönnen!

Harztour

Am Wochenende 21. - 22.05. 2011 ging es in den Harz. Endlich hatte es nach mehrmaligen fehlgeschlagenen Anläufen in den Vorjahren geklappt. 5 Motorradfahrer machten sich auf den Harz zu erfahren.
Stephan auf BMW, Matthias auf Yamaha, Hans auf Ducati, Arne auf Ducati und meine Wenigkeit trafen sich Samstag früh auf einer Tanke in Hamburg um gen Süden aufzubrechen. Nach rund 200 km (langweiligen) Autobahnbolzens verließen wir die Autobahn und tauchen ein in die Kurven des Harzes.

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Ich, Stephan, Arne, Matthias und Arne

Über Okertalsperre und einen obligatorischen Besuch beim Windbeutel-König ging es dann (kurvig) weiter über die Rapodetalsperre in den Ostharz.
Ich nutzte die Gelegenheit aus einmal Ducati Mutistrada zu fahren. Na ja, ist doch etwas gewöhnungsbedürftig und ich brauchte schon einige Kilometer um mich einigermaßen um mich auf die Multi einzuschießen.

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Ducati Multistrada 1000DS

In Anbetracht des guten Wetters machten wir noch einen Abstecher zum Kyffhäuser. Nach 2 Auf- und Abfahrten ging es dann nach Wippra, wo Stephan Zimmer in einem kleinen Hotel gebucht hatte.
Nach der Vernichtung diverser hopfenhaltiger Kaltgetränke fielen wir dann auch ziemlich geschafft in unsere Betten.

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Auffahrt zum Kyffhäuser

Am nächsten Morgen standen zunächst mal kleine Wartungsarbeiten an den Motorrädern an (Kettenpflege). Anschließend ging es dann nach einem ausgiebigen Frühstück wieder hinein ins Vergnügen. Über diverse Kurvenstrecken erreichten wir gegen Mittag St. Andreasberg. Neben dem leiblichen Wohl nutzten wir die Möglichkeit der dortigen Sommerrodelbahn auf den Zahn zu fühlen.

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Echt Funny ;-)

Nach weiteren Kurvenstrecken erreichten wir schließlich den bekannten Motorradtreff am Torfhaus. Nach einem kurzen Kaffeestop mahnte uns der Himmel so langsam zum Aufbruch gen Hamburg.
Bei Goslar verabschiedeten wir uns dann auf einer Tankstelle voneinander und gingen getrennt auf die Heimreise.

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Kurze Pause

Auf der Autobahn hat es dann aber auch jeden von uns erwischt. Regen vom Allerfeinsten! Na ja, wenigstens wurden die toten Fliegen weggewaschen.
Gegen 19.00 Uhr war ich dann wieder zu Hause.
Das Wochenende war auf jedem Fall absolut geil. Stephan war der perfekte Tourguide. Ich hatte das Gefühl, er kannte jede Kurvenstrecke im Harz! Runde 900 km haben wir am Wochenende abgerissen, davon rund 500 km nur absolut geile Kurven. Was will man als Motorradfahrer mehr!?