Dienstag, April 26, 2011

Reif für die Insel

Im April stand unser Urlaub an. In diesem Jahr ging es für 2 Wochen auf die Kanareninsel Teneriffa. Zufällig war mein Werkstattkollege Thomas just im gleichen Zeitraum im Urlaub auf Teneriffa. Was lag da also näher, als mit 2 Motorrädern die Insel zu erkunden?
Thomas hat dann 2 Motorradvermietungen in Playa las Americas ausfindig gemacht. Empfohlen wurde uns die Firma Topacio S.L. . Angeblich soll(t)en die Motorräder dort gut gewartet sein. Dazu später mehr.
Bereits Anfang April waren Mietmotorräder gut gebucht. Es gelang uns jedoch mit einem Vorlauf von 3 Tagen 2 Yamaha XT660 R zu mieten. Erst auf unsere mehrfache Nachfrage wegen einer Vollkaskoversicherung (SB 800€) wurde uns diese auch angeboten. Zusätzlich haben wir noch je eine Jacke gemietet, so dass insgesamt Kosten von 88€ anfielen (78€ je Motorrad, 5€ je Jacke und 5€ Vollkasko mit 800€ SB).
Die XT 660 R hat rund 50PS, was für die kurvigen Straßen auf Teneriffa auch vollkommen ausreichend ist. Man bewegt sich eh meißt im Geschwindigkeitsbereich 60-100 Km/h. Mehr lassen die Kurven eh meist nicht zu!

ten_11_01_960.jpg

Wir haben uns dann vor dem Start die Motorräder kurz angesehen (Vorschäden, Bremsen und Reifen) und los ging es. Für mich sollte es die erste richtige Ausfahrt des Jahres sein und auch meine Endurophase liegt nun bereits einige Jahre hinter mir. Also erstmal langsam angehen lassen.
Wir fuhren kurz über die Autobahn (TF-1) um dann über San Miguel auf die TF-28 abzubiegen. Die TF-28 führt quasi parallel zu Autobahn die gesamte Südküste von Teneriffa entlang.
Einfach nur geil! Für uns Nordlichter natürlich ein echtes Highlight. Einfach nur Kurve an Kurve. Dazu Temperaturen um die 22°C. Was will man als Motorradfahrer mehr!?
Mir fiel auf, dass meine XT beim Lastwechsel immer so ‘metalisch’ klackerte. Aber nach rund 50 km merkten wir auch woher dieses Geräusch kam. Alle Schrauben des Kettenrades waren lose! Soviel also zum Thema ‘Gute Wartung’!!!

ten_11_04_960.jpg

An der nächsten Tankstelle gelang es uns dann mit entsprechendem Werkzeug dass Kettenrad wieder fest zu schrauben. Trotzdem blieb ein schlechtes Gefühl.
Nach einer Mittagspause in Taco ging es dann über La Laguna auf die Nordseite der Insel. Hier herrscht ein völlig anderes Klima, als auf der Südseite von Teneriffa und die Wolken ließen für die Auffahrt auf das Teide Massiv über die TF-21 nicht das Beste vermuten.
So war es dann auch! Ab ca. 800 Meter tauchten wir in eine dichte Waschküche ein. Nebel ist nichts gegen echte Wolken! Bei ca 20-30 meter Sichtweite war es wirklich kein Spaß, da die Kurven nur zu erahnen waren! Ganz davon abgesehen, dass die Temperaturen in Wolken auch nicht gerade angenehm sind.

ten_11_02_960.jpg

Bei ca. 1400 Meter riss die Wolkendecke dann wieder auf und wir hatten es geschafft. Im Hintergrund tauchte der Rund 3800m hohe Teide auf. Die wärmenden Strahlen der Sonne weckten wieder unsere Lebensgeister und ließen die Schreckensauffahrt schnell vergessen.

ten_11_03_960.jpg

Anschließend ging es dann dem Verlauf der TF-21 folgend auf der Süddseite des Teide Massives wieder hinunter in Richtung Granadilla. Über die TF-28 fuhren wir dann zurück nach Playa las Americas um die Motorräder wieder abzugeben. Dabei sprachen wir natürlich den Verleiher auf das lose Kettenrad an meiner XT an. Die Antwort war echt der Hammer! Wir hätten uns das Motorrad doch vor der Abfahrt genau ansehen müssen! Unser Einwand, dass es schließlich seine bzw. die Aufgabe seiner Mechaniker wäre, die Motorräder vor dem Verleihen zu prüfen begegnete er nur mit Schulterzucken!

Trotz dieses etwas faden Beigeschmacks war es einfach nur geil! Rund 280KM sind wir an diesem Tag gefahren und es ging von Meereshöhe bis auf rund 2300 Meter hinauf. Das schreit auf jedem Fall nach einer Wiederholung und ich kann es jedem Besucher von Teneriffa nur empfehlen die Insel mit dem Motorrad zu erkunden. Nur schaut Euch Euer Motorrad genau an!