Montag, März 21, 2011

IgniTech Zündung

Im Sommer 2010 hatte ich mir über Sammelbestellung des Duc-Forum eine programmierbare Zündanlage der Firma IgniTech für meine Ducati gekauft. Allerdings hatte ich mitten in der Saison 2010 irgendiwe keinen Bock die Zündung in meine Ducati einzubauen.
Bei der originalen Ducati-Zündung der SS-Modelle handelt es sich um analoge japanische Zündboxen von Kokusan. Wie bei allen analogen Zündsystemen ist der exakte Zündzeitpunkt von vielen Faktoren abhängig (Bauteiltoleranzen, Temperatur, Alterung). Daher muss eine analoge Zündanlage immer sehr konservativ ausgelegt sein, damit die obigen Einflüsse zu keinem Schaden am Motor führen. Ein programmierbare Zündung läßt sich natürlich viel genauer an die individuellen Möglichkeiten bzw. Grenzen des Motors anpassen.
Bisher habe ich nur positves über die IgniTech-Zündung gehört. So erhoffe ich mir einen besseren Motorlauf im unteren Drehzahlbereich (< 3.500 U/min) zu erreichen.
Bei meiner 900'er Monster ist ja eine Doppelzündung mit den originalen Zündboxen und entsprechend angepassten Zündzeitpunkt verbaut. Dadurch läuft die Monster selbst aus untersten Drehzahlen absolut seidenweich. Leider ist diese Anpassung (Zylinderköpfe und neue Zündspulen) ja mal nicht so eben Plug 'n' Play zu machen und außerdem um einiges Teurer als die Zündung von IgniTech. So muss jetzt also HighTech herhalten um den Motorlauf zu optimieren.

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Hier der Lieferumfang der IgniTech-Zündung. Die Software zum Anpassen der Zündung sowie die Beschreibung der Anschlüsse war nicht im Lieferumfang der Sammelbestellung enthalten, kann aber bei Bedarf einfach von der Webseite des Herstellers heruntergeladen werden. Ein Anleitung ist aber auch nicht unbedingt erforderlich, da das System bereits mit allen benötigten Anschlusssteckern ausgeliefert wird. Also einfach umstecken (Plug ‘n’ Play).
Die Zündbox war bereits durch den Hersteller mit der Standard-Zündkurve der 750SS programmiert, so dass ich hier zunächst mal keine Änderungen vorgenommen habe.

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Die IgniTech-Zündung passt gerade so an den Platz einer originalen Zündbox. Die Anschlusstecker der IgniTech-Zündung und der Pickup’s habe ich auf die andere Seite der Zündspulen verlegt, wo durch den Wegfall der 2. Zündbox ein entsprechender Freiraum entstanden ist.

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Nach Einabu der Batterie kam dann der spannende Augenblick: Der erste Start nach Umbau der Zündung
Die Prozedur verlief jedoch völlig unspektakulär und meine SS sprang auf anhieb an und lief sofort absolut rund. Ich hatte den Eindruck, dass der Leerlauf meiner SS mit den Keihin-Flachschiebern jetzt stabiler war. Sonst ging die SS während der Warmlaufphase schon mal gerne wieder aus (Keihin-Flachschieber haben keinen Choke!).

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Anschließend erfolgte bei ca. 6 °C und Sonnenschein die erste kleine Proberunde. Die SS lief absolut problemlos. Allerdings kann ich jetzt noch kein Fazit ziehen ob sich die IgniTech für mich gelohnt hat und meine SS jetzt im unteren Drehzahlberech bessere Manieren an den Tag legt. Dazu muss demnächst mal eine ausführliche Testfahrt erfolgen, wenn die Temperaturen deutlich im zweistelligen Bereich liegen.
Im Duc-Forum ist bereits ein reger Austausch zu unterschiedlicher Zündkurven für die IgniTech im Gange, so dass hier noch reichlich Optimierungsmöglichkeiten vorhanden sind.

Ach ja, eine IgniTech-Zündung ist deutlich billiger, als 1 originale Kokusan-Zündbox. Falls also mal eine Zündbox den Geist aufgibt würde ich mir auf jedem Fall eine Zündung von IgniTech holen!